Psychologischer Test beim Arbeitsamt: Wer muss ihn machen und warum?

Das Wichtigste zum psychologischen Test vom Arbeitsamt in Kürze

Was soll der psychologische Test beim Arbeitsamt bewirken?

Der psychologische Test vom Arbeitsamt stellt die Eignung für eine Ausbildung, Umschulung oder einen Beruf fest.

Ist der Test Pflicht?

Der Test kann vom Jobcenter angeordnet oder empfohlen werden. Arbeitssuchende können aus eigenem Interesse freiwillig daran teilnehmen.

Bringt der Test Vorteile mit sich?

Ergibt der psychologische Test beim Arbeitsamt ein positives Ergebnis, erhalten Sie für Ihre Umschulung oder Ausbildung einen Bildungsgutschein. Das heißt, die Kosten dafür werden übernommen.

Der psychologische Test beim Arbeitsamt – was hat es damit auf sich?

Wann kann ein psychologischer Test vom Arbeitsamt angeordnet werden?
Wann kann ein psychologischer Test vom Arbeitsamt angeordnet werden?

Sie sind zu einem psychologischen Test beim Arbeitsamt eingeladen worden? Lassen Sie sich nicht verunsichern. Der psychologische Test vom Arbeitsamt soll Ihnen in erster Linie den Weg in die Erwerbstätigkeit erleichtern. Wie der Test abläuft, wer ihn machen muss und was erwartet wird, erklären wir Ihnen in diesem Ratgeber.

Was ist der psychologische Test beim Arbeitsamt? Das fragen sich vor allem Personen, denen vom Arbeitsamt ein psychologischer Test angeordnet wurde. Ein psychologischer Eignungstest bei der Agentur für Arbeit kann Arbeitsuchende verunsichern. Tatsächlich soll ein psychologischer Eignungstest, der von der Arbeitsagentur angeboten wird, den Weg in die Erwerbstätigkeit erleichtern.

Durchgeführt wird der Test auch nicht etwa von den Sachbearbeitern des Jobcenters. Zuständig ist ein psychologischer Dienst, der von der Arbeitsagentur für diese Zwecke eingerichtet wurde. Ziel des Testes ist es festzustellen, ob die Fähigkeiten des Arbeitssuchenden der gewünschten Stelle, Ausbildung oder Umschulung entsprechen.

Auch junge Menschen, die noch unsicher sind, welcher Beruf zu ihren Fähigkeiten passt, können an dem Test teilnehmen. Sie möchten freiwillig an dem Test teilnehmen oder wurden vom Jobcenter dazu aufgefordert? Hier erfahren Sie, was auf Sie zukommt.

Ist der psychologische Test vom Arbeitsamt verpflichtend? Das kommt darauf an, ob er Ihnen vom Sachbearbeiter empfohlen, er Ihnen angeordnet wurde oder Sie sich freiwillig zu einer Teilnahme entschlossen haben. Sieht der Sachbearbeiter eine Notwendigkeit, kann er Sie dazu auffordern. Als Empfänger von ALG oder Hartz 4 haben Sie dann nach dem Arbeitsrecht eine Mitwirkungspflicht. Verweigern Sie sich einer angeordneten Maßnahme, kann es zu Sanktionen kommen.

Wer muss den psychologischen Test beim Arbeitsamt machen?

Ein psychologischer Test kann von der Agentur für Arbeit angeordnet oder empfohlen werden. Aber es steht auch jedem Arbeitssuchenden frei, daran teilzunehmen. Bürgergeld-Empfänger können so herausfinden, ob eine bestimmte Umschulung für sie infrage kommt oder auch, warum es ihnen nicht gelingt, eine Stelle für längere Zeit zu behalten. Ein von der Arbeitsagentur angebotener psychologischer Test soll in erster Linie helfen, die eigenen Stärken und Schwächen herauszufinden.

Gerade Langzeitarbeitslose sind oft verunsichert. Demotiviert von der Arbeitssuche fragen Sie sich, warum sie jetzt auch noch zu so einem „Psychotest“ beim Arbeitsamt müssen. Dabei soll der psychologische Test bei der Agentur für Arbeit ihnen weiterhelfen. Das Ergebnis des Tests ist vor allem bei Bewerbungen hilfreich. Wer seine Stärken und Schwächen besser kennt, dem wird nicht nur die Arbeitssuche erleichtert, sondern auch die oft nervenaufreibenden Bewerbungsgespräche.

Es muss nicht immer gleich ein psychologischer Test beim Arbeitsamt sein. Wer bei der Berufswahl unsicher ist, kann auch einfach an einem Berufswahltest teilnehmen oder sich im Jobcenter beraten lassen, ganz ohne Prüfungsstress.

Warum gibt es eine psychologische Untersuchung beim Arbeitsamt?

Psychologischer Test beim Arbeitsamt: Wenn die Jobsuche erfolglos bleibt, gibt es hier Hilfe.
Psychologischer Test beim Arbeitsamt: Wenn die Jobsuche erfolglos bleibt, gibt es hier Hilfe.

Besonders Personen, die nicht freiwillig teilnehmen, sondern denen ein psychologischer Test durch die Arbeitsagentur angeordnet wurde, könnten
verunsichert sein. Manchem mag der Sinn und Zweck des Tests einleuchten, aber warum gibt es die psychologische Begutachtung vom Arbeitsamt.

Der Test wird aber nicht von den Sachbearbeitern im Jobcenter durchgeführt. Zuständig ist hier ein psychologischer Dienst vom Arbeitsamt.

Einen psychologischen Test gibt es nicht nur beim Arbeitsamt. Es ist in bestimmten Branchen durchaus üblich, im Laufe des Bewerbungsverfahrens an einem Eignungstest teilzunehmen. Manche Arbeitgeber prüfen hier neben Logik und Allgemeinbildung auch die psychologische Eignung. Beispielsweise gibt der Test Hinweise darauf, ob ein Bewerber den nötigen Teamgeist besitzt, den das Unternehmen sich wünscht.

Das erwartet das Arbeitsamt von Ihnen

Ein psychologischer Test vom Arbeitsamt steht an. Erfahrungen anderer, denen schon einmal ein psychologischer Test vom Arbeitsamt angeordnet wurde, sind hilfreich. Übungen und Fragen werden aber in der Regel vom Jobcenter auf dessen Internetseite zur Verfügung gestellt. So können Sie sich auf den Test vorbereiten.

Weil der psychologische Test der Agentur für Arbeit eigentlich ein psychologischer Eignungstest und kein Berufswahltest ist, können Sie sich nur bedingt darauf vorbereiten. Trotzdem hilft es den Ablauf zu kennen, damit es keine bösen Überraschungen gibt.

Dauer und Ablauf des Tests

Ein psychologischer Eignungstest der Agentur für Arbeit läuft immer nach einem bestimmten Muster ab. Bevor durch die Bundesagentur für Arbeit ein psychologischer Test angeordnet oder empfohlen wird, gibt es ein persönliches Gespräch mit einem Psychologen bzw. einer Psychologin des psychologischen Dienstes der Arbeitsagentur. Hier wird zunächst festgestellt, welche Probleme vorliegen und ob Ihnen der Berufspsychologische Dienst helfen kann.

Stellt sich heraus, dass eine Überprüfung Ihrer Kenntnisse und Fähigkeiten notwendig ist, findet der psychologische Test statt. Oft sind Sie dabei auch nicht alleine. Weil der Test hauptsächlich am Computer stattfindet, wird er in Gruppen angeboten. Nur manche Aufgaben werden auf dem Papier gestellt. Bevor der Test beginnt, wird Ihnen anhand von Beispielen der Ablauf des jeweiligen Testabschnittes erklärt.

Nach dem Test gibt es noch einmal ein persönliches Gespräch. Hier werden die Ergebnisse des Tests näher besprochen. Die Ergebnisse des Tests alleine sind wenig aufschlussreich. Das Gespräch soll klären, welche Erkenntnisse daraus geschlossen werden können und welche Bedeutung diese für Ihre berufliche Wahl haben.

Ein Beispiel: Sie möchten eine Umschulung machen und benötigen dafür finanzielle Unterstützung, kann das Arbeitsamt den psychologischen Test anordnen. Der soll feststellen, ob die Umschulung Ihren Fähigkeiten und Interessen entspricht. In gewisser Hinsicht wird festgestellt, ob Ihre Erfolgschancen auf dem Arbeitsmarkt durch die Umschulung verbessert werden. Ist das Ergebnis des Tests positiv, erhalten Sie einen Bildungsgutschein. Damit können Sie die Umschulung dann finanzieren.

Übungen zum Psychologischen Test vom Arbeitsamt

Psychologischer Test vom Arbeitsamt: Die Testaufgaben schicken Sie zurück auf die Schulbank.
Psychologischer Test vom Arbeitsamt: Die Testaufgaben schicken Sie zurück auf die Schulbank.

Ist vom Arbeitsamt ein psychologischer Test angeordnet, üben Sie. Wie ein psychologischer Test beim Arbeitsamt aussieht, zeigen Testaufgaben. Diese werden vom Arbeitsamt im Internet zur Verfügung gestellt, damit Sie besser einschätzen können, was auf Sie zukommt.

In der Regel ist der Test in Abschnitte unterteilt. Jeder Abschnitt prüft eine andere Eignung. Lassen Sie sich nicht entmutigen, wenn es in einem der Abschnitte weniger gut klappt. Das zeigt nur, wo Ihre Stärken und Ihre Schwächen liegen. Die Abschnitte behandeln die folgenden Fähigkeiten:

  • Beziehungen zwischen Wörtern erkennen: Hier werden Ihnen drei Wörter präsentiert, das vierte Wort ist gesucht:
    Aufgabe: Bleistift : spitzen = Messer : ?
    Antwortmöglichkeiten: a) schneiden b) stechen c) schleifen d) essen
    Lösung: „Bleistift“ verhält sich zu „spitzen“ wie „Messer“ zu „schleifen“. Die richtige Antwort ist also c) schleifen.
  • Beziehungen zwischen Zahlen erkennen: Hier werden Ihnen Zahlenreihen vorgelegt, die einem bestimmten Schema folgen. Diese müssen Sie fortsetzen.
    Aufgabe: 10,20,40,80,160, ?
    Lösung: Jede Zahl wird mit 2 multipliziert. Um die fehlende Zahl herauszufinden, muss also 2 x 160 gerechnet werden. Die richtige Lösung lautet 320.
  • Beziehungen zwischen Symbolen erkennen: Diese Aufgabe ist etwas abstrakter als die anderen, beinhaltet aber dasselbe Prinzip. Es werden Ihnen mehrere Symbole oder Formen gezeigt, auch hier gilt es die Fehlende zu ergänzen.
  • Räumliches Denkvermögen: Dieser Abschnitt testet, ob Sie sich Gegenstände anhand von Zeichnungen räumlich vorstellen können.
  • Mechanisch-technische Problemstellungen: Auch hier wird Ihnen anhand einer Zeichnung ein mechanisch-technisches Problem gezeigt, zu dem Sie eine Frage beantworten müssen.
  • Rechenaufgaben: In diesem Abschnitt ist Kopfrechnen gefragt. Neben den Grundrechenarten werden hier Bruchrechnen, Dezimalrechnung und Textaufgaben abgefragt.

Die Testabschnitte sollen feststellen, ob Sie logisch denken können, sich etwas gut vorstellen oder merken können, ob Sie Kopfrechnen beherrschen und ob Sie sich gut ausdrücken können. Es kann auch Aufgaben zu praktischem Geschick und beruflichen Vorlieben geben.

Weil der Test nicht für jeden Teilnehmer gleich ist, variiert auch dessen Dauer. Vor Beginn eines Testabschnittes werden Sie darüber informiert, wie viel Zeit der jeweilige Abschnitt in Anspruch nimmt.

Ist ein psychologischer Test vom Arbeitsamt immer gleich aufgebaut? Nein. Natürlich unterscheiden sich die Aufgaben inhaltlich. Die Art der Aufgaben bleibt in der Regel gleich. Welche Aufgaben dran kommen, unterscheidet sich je nach Einzelfall. Hier kommt es darauf an, welche Informationen benötigt werden.

Das Ergebnis: Was sagt die psychologische Begutachtung durch das Arbeitsamt aus

Ein psychologischer Test vom Arbeitsamt wird am Computer absolviert.
Ein psychologischer Test vom Arbeitsamt wird am Computer absolviert.

Der psychologische Dienst erstellt ein Gutachten, das der Agentur für Arbeit vorgelegt wird. Ein psychologischer Test wird nämlich nur vom Arbeitsamt angeordnet. Durchgeführt wird er vom psychologischen Dienst und speziell ausgebildeten Diplom-Psychologen und Psychologinnen.

Die psychologische Begutachtung gibt die Agentur für Arbeit nur in Auftrag. Das Ergebnis hilft den Sachbearbeitern, Ihre Fähigkeiten besser einzuschätzen und diese bei Vermittlungsvorschlägen zu berücksichtigen.

Psychologischer Test beim Arbeitsamt: durchgefallen?

Was ist, wenn ein angeordneter psychologischer Test vom Arbeitsamt nicht bestanden wurde? Zunächst gilt: Lassen Sie sich nicht entmutigen. Besprechen Sie mit dem zuständigen Sachbearbeiter Ihre weiteren Möglichkeiten. Ein psychologischer Test beim Arbeitsamt kann nicht im üblichen Sinne bestanden oder nicht bestanden werden. Es geht in erster Linie darum, herauszufinden, ob Sie für die Stelle, die Ausbildung oder die Umschulung für die Sie sich interessieren geeignet sind.

Möchten Sie, dass das Arbeitsamt die Kosten einer Umschulung übernimmt, sollten Sie sich auf den Test vorbereiten und guten Willen zeigen. Denn hier stellt das Arbeitsamt auch fest, wie motiviert Sie sind, die Umschulung bis zum Schluss durchzuhalten. Handelt es sich hingegen um eine Stelle oder Ausbildung, können die Ergebnisse spezifischer darauf hinweisen, ob Sie für die Tätigkeit geeignet sind.

Ein „nicht bestanden“ gibt es in diesem Sinne also nicht. Interessieren Sie sich für eine bestimmte Stelle, erreichen aber diesbezüglich kein gutes Ergebnis im psychologischen Test, so bedeutet dies nicht, dass Sie auch für andere Stellen nicht geeignet sind. Für eine andere Stelle könnten die Testergebnisse schon ganz anders aussehen.

Psychologisches Gutachten von der Agentur für Arbeit: was passiert damit nach dem Test?

Ein psychologisches Gutachten für das Arbeitsamt ist kein Test. Es handelt sich um das Ergebnis des psychologischen Tests. Ein psychologisches Gutachten hilft der Arbeitsagentur, Ihre Fähigkeiten und Kenntnisse besser einschätzen zu können. Dieses kann bei künftigen Vermittlungsvorschlägen helfen. Bei einem negativen Ergebnis kann beispielsweise finanzielle Hilfe für eine Umschulung abgelehnt werden.

Was passiert nach dem Test? Es wird vom psychologischen Dienst ein psychologisches Gutachten für das Arbeitsamt erstellt. Erfahrungen, die andere gemacht haben, denen ein psychologisches Gutachten von der Arbeitsagentur angeordnet wurde, können hilfreich sein. Lassen Sie sich aber nicht verunsichern. Ein psychologischer Dienst im Arbeitsamt hat meist Erfahrungen mit verschiedenen Fällen und kann Ihnen am besten erklären, was ein psychologisches Gutachten der Arbeitsagentur beinhaltet.

Die Bundesagentur für Arbeit schützt Ihre Daten. Die Ergebnisse des Tests können nur Sie und der Psychologe einsehen. Die Beratungskraft im Arbeitsamt erhält nur ein Gutachten, kann die Testergebnisse aber nicht einsehen. Nach einiger Zeit werden die Unterlagen vernichtet.

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Über den Autor

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Yassin F.

Yassin hat Sozialwissenschaften studiert und mehrere Jahre bei verschiedenen karitativen Einrichtungen gearbeitet. 2021 stieß er zum Team von arbeitslosenselbsthilfe.org hinzu und unterstützt uns seitdem mit dem Verfassen von News und Ratgebern.

Bildnachweise

2 Gedanken zu „Psychologischer Test beim Arbeitsamt: Wer muss ihn machen und warum?

  1. Isabelle N.

    Mir wurde von einem dicken Mann, der neben meiner Arbeitsvermittlerin saß, quasi befohlen an einem BPS teilzunehmen, sonst würden 100 % von meinem Bürgergeld einkassiert. Als ich mich daraufhin auf meine Grundrechte berief, nach welchen ich nach Artikel 2 des Grundgesetzes persönliche Freiheit habe und somit von der Leistungsgesellschaft in Ruhe gelassen werden darf, nach Artikel 12 des Grundgesetzes freie Berufswahl habe, was auch mit einschließt, keinen Beruf wählen zu dürfen und der Staat dies nach Artikel 20 des Grundgesetzes mit der Auszahlung eines Existenzminimums zu tolerieren hat, wurde mir einfach gesagt, ich hätte diese Grundrechte nicht und müsste mich fügen. Daraufhin entgegnete ich, dass ich ohne Grundrechte ja eigentlich gleich vom Hochhaus springen könnte. Darauf antwortete der dicke Mann: „Wenn das Ihre Lösung ist…“ Ist so etwas zulässig?

  2. Tom

    kann ich ein Psychisches Gutachten vom Jobcenter ausgehändigt bekommen?

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