Wie viele Menschen in Deutschland auf der Straße leben, lässt sich statistisch nicht genau ermitteln. Die Zahlen gehen aber in den fünfstelligen Bereich. Wie ist das in einem Land wie Deutschland möglich? Es stellt sich unweigerlich die Frage: „Wird Bürgergeld auch für Obdachlose bewilligt?“ Und wenn ja, warum leben trotzdem so viele Menschen auf der Straße?
Das Wichtigste zum Thema „Obdachlos und Bürgergeld-Anspruch“:
Ja, auch Menschen, die obdachlos sind, können Bürgergeld-Leistungen erhalten. Der Nachweis von einem festen Wohnsitz ist nicht zwangsläufig vonnöten.
Leistungen vom Jobcenter für obdachlose Bürgergeld-Empfänger können in Tages- oder Wochensätzen ausgezahlt werden. Ein eigenes Konto ist nicht notwendig, um die finanzielle Sicherung der täglichen Bedarfe erhalten zu können.
Wenn bei Bürgergeld-Bezug die Obdachlosigkeit droht, kann das Jobcenter dem Betroffenen beispielsweise in Form eines Darlehens zur Begleichung von Mietschulden unter die Arme greifen.
Inhalt
Bekommen Obdachlose Bürgergeld?
Grundsätzlich besteht ein Anspruch auf Leistungen nach dem Sozialgesetzbuch II für Menschen, die hilfebedürftig sind, das heißt, den Lebensunterhalt nicht aus eigenen Mitteln bestreiten können. Damit sie Bürgergeld bekommen können, müssen Betroffene zudem in der Lage sein, mindestens drei Stunden täglich arbeiten zu können.
Menschen, die obdachlos sind, können Bürgergeld-Leistungen demnach genauso bekommen wie andere Hilfsbedürftige, die über einen festen Wohnsitz verfügen. Zunächst sollen aber zwei Begriffe definiert werden, welche im Sprachgebrauch häufig fälschlicherweise synonym verwendet werden:
- Obdachlosigkeit: Als obdachlos werden Menschen bezeichnet, die weder einen festen Wohnsitz noch eine Unterkunft haben. Sie schlafen meist in Parks, Bahnhöfen oder ähnlichem. Eine Obdachlosigkeit kann aus vielen verschiedenen Gründen entstehen. Denkbar sind beispielsweise der Verlust der Arbeit, hohe Schulden, häusliche Gewalt oder psychische Probleme wie Depressionen, Schizophrenie oder Sucht.
- Wohnungslosigkeit: Wohnungslose verfügen hingegen über eine Unterkunft, haben diese allerdings nicht durch einen Mietvertrag abgesichert. Dies kann beispielsweise bei Bewohnern von Notunterkünften oder stationären Einrichtungen der Wohnungslosenhilfe der Fall sein.
Obdachlos sein und Bürgergeld beziehen – diese beiden Dinge schließen sich nicht grundsätzlich aus!
Voraussetzungen, um obdachlos Bürgergeld zu erhalten
Doch wie können Sie Bürgergeld beantragen ohne einen festen Wohnsitz? Dies hängt immer von den individuellen Umständen des Einzelfalls ab. Wichtig ist in jedem Fall, dass ein Mensch, der obdachlos ist und Bürgergeld beziehen möchte, einen Personalausweis besitzt.
Dieser ist nämlich für einen Antrag vonnöten. Da der Bewilligungsbescheid in aller Regel per Post zugestellt wird, kann der Obdachlose beispielsweise in Absprache die Adresse einer karitativen Einrichtung angeben, welche den Brief entgegennimmt.
Drohende Obdachlosigkeit bei Bürgergeld-Bezug
In Deutschland muss also grundsätzlich niemand auf der Straße leben. Aber was passiert, wenn einem Empfänger vom Bürgergeld die Obdachlosigkeit droht, etwa weil hohe Mietschulden bestehen?
In diesem Fall kann in begründeten Einzelfällen ein Darlehen zur Begleichung der Schulden gewährt werden, um die drohende Wohnungslosigkeit durch eine Zwangsräumung abzuwenden. Das Jobcenter kann zudem festlegen, dass es die Miete direkt an den Vermieter überweist, damit die Zahlung nicht für andere Zwecke missbraucht werden kann.
Warum gibt es Obdachlose trotz Bürgergeld?
Zwar steht Menschen, die obdachlos sind, Bürgergeld zu, doch nicht jeder Betroffene nimmt dieses Angebot in Anspruch. Dies kann ganz unterschiedliche Gründe haben, die Ihnen im Folgenden ein wenig erläutert werden:
- Angst vor dem Gang zum Jobcenter: Viele Menschen sind durch das Leben auf der Straße der sozialen Isolation ausgesetzt. Der Gang zum Jobcenter kann zu einem großen Hindernis werden, wenn jemand der obdachlos ist, Bürgergeld beantragen möchte. Die Hemmschwelle, mit Menschen in Kontakt zu treten, kann in der Obdachlosigkeit schnell steigen.
- Krankheiten, Alkoholsucht: Nicht selten kommt es vor, dass Menschen, die von Obdachlosigkeit betroffen sind, von Krankheiten oder einer Sucht geplagt werden. Dann können alltägliche Dinge zu einer großen Herausforderung werden, sodass eine Lethargie entstehen kann.
- Freiwillige Entscheidung, auf der Straße zu leben: Es gibt auch Menschen, die sich freiwillig für ein Leben auf der Straße entscheiden. Dies kann unterschiedliche Gründe haben, viele Betroffene beschreiben aber ein Gefühl von Freiheit und Unabhängigkeit.
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Guten Abend zusammen,
ich habe einen Bekannten der Obdachlos ist. Er war bei der Sozialen Wohnhilfe und die geben ihn keine Unterkunft. Er möchte sich erst einen Job suchen. Ich bin der Meinung. Man braucht eine Unterkunft bevor man sich einen Job sucht.
Vielleicht kann mir ja jemand eine Tipp geben. Ich bedanke mich im Voraus.
Liebe Grüße aus Berlin Kathrin K.
Ich mache eine 2 berussusbildung im studiumgang über 3 Jahre
Unterstützung om jobcenter erhalte ich nicht, weil ich dem Amt ni ht zur Verfügung stehe. Ich möchte aber nicht den Rest meines Arbeitsleben als Hilfsarbeiter arbeiten. Jetzt kann ic meine Wohnung und kebensunterhalt nicht mehr bezahlen und die Ersparnisse sind aufgebraucht
Ich jkann das nicht nachvoll ziehen, da ich einen gesungheitsberuf erlerne, den wir dringend benötigen.
Warum nacht der Staat so etwas mit mir?