Wann müssen Bürgergeld-Empfänger eine Krankschreibung vorlegen?

Das Wichtigste zur Krankschreibung bei Bürgergeld-Bezug in Kürze

Benötige ich eine Krankschreibung, wenn ich Bürgergeld beziehe?

Ja, denn als Bürgergeld-Empfänger müssen Sie nicht an Terminen oder Maßnahmen teilnehmen, wenn Sie krank sind.

Wann und wo muss ich die Krankschreibung einsenden?

Zu Ihrer Pflicht gehört es laut § 56 des Zweiten Sozialgesetzbuches (SGB II), das Jobcenter unverzüglich über die Krankheit zu informieren. Spätestens am vierten Tag muss der Bürgergeld-Empfänger die Krankschreibung vom Arzt beim Jobcenter eingereicht haben.

Wird eine Krankschreibung immer akzeptiert?

Nicht unbedingt. Bestehen Zweifel an der Arbeitsunfähigkeit, kann eine Untersuchung durch den Medizinischen Dienst der Krankenversicherung angeordnet werden.

Was Sie beim Thema „Bürgergeld und Krankschreibung“ beachten müssen

Eine Krankschreibung ist für Bürgergeld-Empfänger in bestimmten Fällen erforderlich.
Eine Krankschreibung ist für Bürgergeld-Empfänger in bestimmten Fällen erforderlich.

Menschen, die Bürgergeld beziehen, müssen gewisse Regeln befolgen. Hierzu gehört die Pflicht zur Mitwirkung. Haben Sie einen Termin beim Jobcenter, müssen Sie diesen auch wahrnehmen. Was geschieht jedoch, wenn Sie Empfänger von Bürgergeld sind und eine Krankschreibung vom Arzt haben? Müssen Sie Termine trotzdem wahrnehmen?

Arbeitnehmer müssen ihren Arbeitgeber darüber informieren, wenn sie krank sind. Das gleiche gilt für Bürgergeld-Empfänger: Eine Krankschreibung muss dem Jobcenter zeitnah vorgelegt werden. Die gesetzliche Grundlage findet sich in § 56 Abs. 1 SGB II. Es besteht die Pflicht dazu, die Arbeitsunfähigkeit und deren voraussichtliche Dauer unverzüglich zu melden.

Des Weiteren muss die ärztliche Bescheinigung spätestens am vierten Tag beim Jobcenter vorliegen. Diese Regelungen werden meist auch in der Eingliederungsvereinbarung festgehalten. Haben Sie ein Attest, müssen Sie einen Termin beim Jobcenter nicht wahrnehmen, wenn Sie Bürgergeld beziehen. Eine Maßnahme muss bei Krankmeldung auch nicht besucht werden.

Es kann aber auch passieren, dass eine vom Bürgergeld-Empfänger eingereichte Krankmeldung nicht akzeptiert wird. Laut § 275 SGB V (Fünftes Sozialgesetzbuch) kann das Jobcenter eine Untersuchung beim Medizinischen Dienst anfordern, wenn Zweifel an der Arbeitsunfähigkeit bestehen.

Weitere Informationen zur Krankschreibung bei Bürgergeld-Bezug:

Krankheit während Maßnahme

Bezug von Bürgergeld und krankgeschrieben wegen Depression: Was nun?

Bei Bürgergeld-Bezug: Eine Krankschreibung entbindet Sie von der Pflicht, bei einem Termin im Jobcenter zu erscheinen.
Bei Bürgergeld-Bezug: Eine Krankschreibung entbindet Sie von der Pflicht, bei einem Termin im Jobcenter zu erscheinen.

Haben Sie als Bürgergeld-Empfänger eine Krankschreibung wegen Depression, gelten grundsätzlich die gleichen Regelungen wie für alle anderen Leistungsbezieher im Falle einer Arbeitsunfähigkeit. Psychische Probleme werden jedoch ein immer wichtigeres Thema.

Laut Angaben von Ralf Armin Jarosch, Professor für Sozialmedizin und Sozialpsychiatrie, ist jeder dritte Bürgergeld-Empfänger psychisch krank. Rund 80 Prozent dieser Menschen können jedoch einer Arbeit nachgehen, wenn sie lernen, mit ihrer Krankheit umzugehen.

Wichtig ist, dass Betroffene sich professionelle Hilfe suchen und von einem Fachmann begleitet werden. So ist es häufig hilfreich, wenn sich Menschen mit einer psychischen Erkrankung wieder schrittweise ins Arbeitsleben integrieren.

Was passiert, wenn Bürgergeld-Empfänger eine Krankmeldung von über 6 Wochen haben?

Für Arbeitnehmer gilt die Regelung, dass sie, wenn sie über einen längeren Zeitraum krank sind, nicht mehr ihr volles Gehalt vom Arbeitgeber, sondern eine finanzielle Leistung von der Krankenkasse erhalten.

Gilt eine solche Regelung auch für Arbeitsuchende? Was passiert, wenn Bürgergeld-Empfänger länger als 6 Wochen krank sind?

Diese Frage lässt sich grundsätzlich wie folgt beantworten: Ist ein Bürgergeld-Bezieher laut Krankschreibung vom Arzt länger als 6 Wochen arbeitsunfähig, erhält er weiterhin die herkömmlichen Leistungen vom Jobcenter.

Kann dem Attest entnommen werden, dass die Krankheit voraussichtlich länger als ein halbes Jahr andauern wird, sind Betroffene in der Regel nicht mehr erwerbsfähig. Damit haben sie laut § 8 Abs. 1 SGB II auch keinen Anspruch mehr auf das Bürgergeld. Stattdessen erhalten Sie meist dann entweder Sozialgeld oder Sozialhilfe.
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Über den Autor

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Meike Z.

Seit 2016 unterstützt Meike das Redaktionsteam von arbeitslosenselbsthilfe.org. Zu ihren Themenschwerpunkten zählen unter anderem das Arbeitslosengeld 1, das Bürgergeld und die Grundsicherung.

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4 Gedanken zu „Wann müssen Bürgergeld-Empfänger eine Krankschreibung vorlegen?

  1. M. Ruth

    Seit 5 einhalb Jahre bin ich krankgeschrieben ,ich habe LWS, HWS knie kaputt Bandscheibe Vorfälle Herz hohen Blutdruck.Mein Orthopädie schreibt mich seit 5 einhalb Jahre schon krank.Ich habe 80G Behinderung und einen Rollator da ich nicht laufen kann und keine Kraft in den Beinen Seit 2016 habe ich den Bekomme noch Bürgergeld.

    1. Mani

      Überprüfungsantrag auf Erwerbsfähigkeit stellen. Dann wirst du wohl Dokumente einreichen müssen beim Med. Dienst. Und dann bist du beim Jobcenter raus. Dauert aber ne ganze weile bis das durch ist. Viel Erfolg und gute Besserung

  2. Max K.

    War länger als 6 Mon. krank habe mich mit Endbescheinigung beim Fallmanager gemeldet. Habe nun wahrscheinlich noch massive Probleme mit Bedarfsgemeinschaft. „Empfohlen“ wurde mir Behinderungsgrad Feststellung denke der wird höher und Sozialhilfe und sperre Rückforderung!
    Kann jemand helfen weiß nicht mehr weiter!

    1. Lukas

      mein Freund ist seid 13 Jahren krankgeschrieben und nichts passiert null keine Auswirkung nichts .
      wie kann das sein liebes Jobcenter

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