Bürgergeld per App beantragen: Ist das bald möglich?

Prozesse in Behörden dauern noch immer sehr lang. Eine weitere Digitalisierung könnte dazu beitragen, die Mitarbeiter zu entlasten und das Tempo, in welchem beispielsweise Anträge bearbeitet werden können, zu erhöhen. Daher plant Arbeitsminister Heil eine Bürgergeld-App einzuführen. Wozu diese genutzt werden soll, erfahren Sie in unserem Ratgeber.

Das Wichtigste zur Bürgergeld-App

Wozu soll die Bürgergeld-App dienen?

Die geplante Bürgergeld-App soll die Bearbeitungsprozesse in den Jobcentern vereinfachen und beschleunigen. Dadurch reduziert sich die Belastung der Mitarbeiter. Leistungsempfänger können die Applikation dazu nutzen, Anträge zu stellen und mit dem Jobcenter in Kontakt zu treten, ohne persönlich für einen Termin vor Ort sein zu müssen.

Per App Bürgergeld beantragen: Geht das?

Da die geplante App für Bürgergeld-Empfänger aktuell (Stand Juni 2024) noch nicht veröffentlicht wurde, können Sie diese auch nicht für einen Antrag auf Leistungen vom Jobcenter nutzen. Eine Beantragung ist aber online auf der Webseite der Bundesagentur für Arbeit möglich, wenn Sie sich dort ein Benutzerkonto anlegen.

Welche Vorteile bietet die Bürgergeld-App?

Laut Plänen von Arbeitsminister Heil, soll die Bürgergeld-App auch mit Hilfe von künstlicher Intelligenz arbeiten. Diese soll, neben einer Beschleunigung der Bearbeitung der Anträge auf Bürgergeld, auch dafür sorgen, dass Schreiben des Jobcenters für Bürgergeld-Beziehende in eine verständliche Sprache umformuliert werden.

Bürgergeld-App: Das ist geplant

Eine Bürgergeld-App befindet sich aktuell in der Entwicklung.
Eine Bürgergeld-App befindet sich aktuell in der Entwicklung.

Egal ob es sich um den Wocheneinkauf, eine Bestellung beim Lieferdienst oder ein neues Smartphone handelt: Die Digitalisierung ist in vielen Bereichen des Alltags angekommen und macht ein persönliches Erscheinen in einem Geschäft häufig überflüssig.

Um die Vorteile der Technologien auch bald in den Jobcentern nutzen zu können, soll es im Rahmen der „Digitalisierungsstrategie der Arbeits- und Sozialverwaltung“ bald ermöglicht werden, Bürgergeld über eine App zu beantragen.

In der Strategie, welche vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales veröffentlicht wurde, heißt es diesbezüglich:

Wir schaffen Verwaltungsangebote, die nah an der Lebenswirklichkeit der Nutzenden sind. Wir entwickeln unter Einsatz nutzendenzentrierter Methoden eine Bürgergeld-App, die die niedrigschwellige Beantragung von Verwaltungsleistungen ermöglicht.

Gut zu wissen: Die Bundesagentur für Arbeit ist den Jobcenter schon einen Schritt voraus. Diese hat nämlich eine eigene App, welche Nutzer sich im Google Play Store oder im Apple App Store kostenlos herunterladen können. Sie können über die Applikation zum Beispiel Ihre Termine einsehen, Nachrichten erhalten und senden, Dokumente hochladen oder auch den Stand Ihrer Anträge, welche Sie online gestellt haben, verfolgen.

Was soll die Bürgergeld-App können?

Mit der App können angehende Bürgergeld-Empfänger den Antrag online stellen.
Mit der App können angehende Bürgergeld-Empfänger den Antrag online stellen.

Neben der Beantragung der Leistungen vom Jobcenter, soll die Bürgergeld-App noch einige weitere Funktionen erfüllen. So soll zum Beispiel auch die Bearbeitung der Anträge schneller von statten gehen, da die Jobcenter diesbezüglich auf Unterstützung durch eine Künstliche Intelligenz (KI) zurückgreifen könnten.

Die dadurch gewonnene Zeit könne dann in eine intensivere Betreuung der Leistungsempfänger durch die Sachbearbeiter münden. So sei unter anderem geplant, das Angebot von Video-Beratungen über die Bürgergeld-App zu schaffen.

Wann die Applikation in den gängigen App-Stores verfügbar sein wird, ist bis dato nicht bekannt. Da hierbei auch sensible persönliche Daten verarbeitet werden, muss ohnehin erst einmal die Datensicherheit zu 100 Prozent gewährleistet sein.

Quellen und weiterführende Links

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Sarah K.

Seit 2016 unterstützt Sarah das Redaktionsteam von arbeitslosenselbsthilfe.org und erstellt Content für die unterschiedlichsten Themen aus dem Sozialrecht. Zudem ist sie für den Newsbereich verantwortlich.

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