Seit gestern ist das Modellprojekt zum solidarischen Grundeinkommen in der Hauptstadt angelaufen. Konkret bedeutet das, dass potenzielle Arbeitgeber dem Senat freie Arbeitsplätze, welche mit dem solidarischen Grundeinkommen finanziert werden sollen, anbieten können.
Wie genau läuft die Jobvergabe fürs Modellprojekt zum solidarischen Grundeinkommen ab?
Seit gestern können sich Arbeitgeber, die am Modellprojekt zum solidarischen Grundeinkommen teilnehmen wollen, beim Senat anmelden. Die Verwaltung entscheidet dann, ob die entsprechenden Arbeitsstellen förderfähig sind.
Ist dies der Fall, werden sie an die Jobcenter in der Hauptstadt weitergeleitet. Diese suchen dann Arbeitslose, die zwischen einem und drei Jahren ohne Job sind und Interesse an einer Teilnahme beim Modellprojekt zum solidarischen Grundeinkommen haben.
Nach Angaben des Berliner Senats haben bereits einige Arbeitgeber das Bestreben, entsprechende Stellen anzubieten, geäußert. Dazu gehören unter anderem:
- die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG),
- kommunale Wohnungsbaugesellschaften sowie
- der Senat und die Bezirke selbst.
Gut zu wissen: Die Interessensbekundungen der Arbeitgeber, eine Stelle für das Modellprojekt zum solidarischen Grundeinkommen, können nur online (per E-Mail) eingereicht werden.
So sollen Hartz-4-Empfänger vom solidarischen Grundeinkommen profitieren
„Eine dauerhafte Beschäftigungsperspektive verknüpft mit einer sinnvollen Tätigkeit“ – so beschreibt der Berliner Senat das Prinzip des solidarischen Grundeinkommens. Konkret sollen 1.100 Arbeitslose einen Arbeitsplatz erhalten, welcher komplett vom Land Berlin finanziert wird.
Entlohnt sollen die Teilnehmer mit dem Mindestlohn (aktuell 9,19 Euro die Stunde) oder nach Tarifvertrag werden. Zudem ist auch eine Anhebung vom Landesmindestlohn angedacht. Dies würde sich auch entsprechenden auf das Gehalt der Teilnehmer am Modellprojekt auswirken.
Durch das solidarische Grundeinkommen sollen ganz unterschiedliche Tätigkeiten unterstützt werden, von denen das ganze Land Berlin profitiert. Die Einsatzfelder reichen von Hausmeistertätigkeiten über Kita-Assistenz bis hin zu Obdachlosenlotsen. Das Modellprojekt zum solidarischen Grundeinkommen ist erst einmal auf fünf Jahre festgelegt und soll die Hauptstadt rund 135 Millionen Euro kosten.
Wie können sich Arbeitslose für eine entsprechende Stelle bewerben?
Interessierte können sich an das für sie zuständige Jobcenter in Berlin wenden. Dieses prüft zunächst, ob der Hartz-4-Enfpänger alle Voraussetzungen, um am Modellprojekt zum solidarischen Grundeinkommen teilzunehmen, erfüllt. Ist dies der Fall, können entsprechende Stellenangebote vermittelt werden. Ganz wichtig: Auch wenn sich der Betroffene dann gegen einen entsprechenden Job entscheidet, drohen keine Sanktionen!Quelle: berlin.de