Das Wichtigste zum Bürgergeld in Kürze
In der Regel erhalten Sie über einen Bewilligungszeitraum von 6 bis 12 Monaten Leistungen vom Jobcenter, wenn Sie Bürgergeld beantragen. Nach Ablauf dieser Zeit muss ein Folgeantrag gestellt werden. Mehr dazu steht an dieser Stelle.
Für Alleinstehende/Alleinerziehende liegt der Regelsatz bei 563 Euro monatlich. Für weitere Personen innerhalb einer Bedarfsgemeinschaft gelten andere Regelsätze. So liegt der monatliche Bedarf für einen minderjährigen Jugendlichen bei 451 Euro. Mehr dazu finden Sie in unserem Ratgeber zum Bürgergeld-Regelsatz.
Bürgergeld erhält, wer folgende Grundvoraussetzungen erfüllt: Bedürftigkeit, Erwerbsfähigkeit, ein Mindestalter von 15 Jahren und ein deutscher Wohnsitz. Ein besonderer Fokus liegt auf der langfristigen Reintegration in den Arbeitsmarkt durch Weiterbildung und Qualifikation. Mehr dazu steht hier.
Inhalt
Bürgergeld: Wie lange haben Sie Anspruch?
Das Bürgergeld ist eine Hilfe für bedürftige Bürger, die durch einen plötzlichen Jobverlust oder einer Beschäftigung im Niedriglohnsektor keine Möglichkeit haben, den Lebensunterhalt aus eigener Kraft zu finanzieren.
Wie lange bekommt man Bürgergeld? Vereinfacht lässt sich darauf antworten: Das Bürgergeld wird so lange gezahlt, wie nötig. Wie lange das Bürgergeld gezahlt wird, ist von individuellen Faktoren abhängig. In der Regel wird ein Antrag für den Zeitraum von 6 bis 12 Monaten bewilligt. In dieser Zeit kann ein betroffener Bürger an Weiterbildungen teilnehmen und konzentriert die Jobsuche vorantreiben. Endet der Bewilligungszeitraum, kann das Jobcenter prüfen, ob Sie weiterhin berechtigt sind. Dafür stellen Sie einen Weiterbewilligungsantrag bei der Arbeitsagentur.
Wie lange wird das Bürgergeld höchstens gezahlt?
Das Bürgergeld ist nicht als eine dauerhafte Lebensform zu verstehen. Das war einer der Beweggründe der Gesetzgeber dafür, das alte Hartz-IV mit dem Bürgergeld zu ersetzen. Durch den schwierigen Zugang zu qualifizierenden Maßnahmen fehlte es bedürftigen Menschen an Perspektiven. Hartz-IV wurde zum Sackgassen-Synonym.
Das Bürgergeld soll eine Starthilfe, ein Sprungbrett in ein selbstbestimmteres Leben sein. Eine genau definierte Höchstdauer der Bewilligung gibt es aber nicht.
Wie lange bekommt man Bürgergeld während einer Weiterbildung?
Hauptfokus dieser Form der staatlichen Hilfe ist die Qualifikation und Weiterbildung der Bürgergeld-Empfänger. Durch weiterbildende Maßnahmen sollen geringqualifizierte Menschen einen Weg zurück in den Arbeitsmarkt finden. Der frühere Vermittlungsvorrang ist abgeschafft worden. Menschen mit geringer Qualifikation werden nicht mehr gezwungen, kurzfristige Hilfsarbeiten anzunehmen. Stattdessen wird eine langfristige Integration in den Arbeitsmarkt angestrebt.
Wenn eine Qualifikation sinnvoller erscheint, hat diese vor einer kurzfristigen Vermittlung den Vortritt. Während dieser Zeit, die ein Bürgergeld-Empfänger für seine Weiterbildung investieren kann, wird das Bürgergeld weiterhin gezahlt. Ein zusätzliches Weiterbildungsgeld in Höhe von 150 Euro belohnt die Bemühungen zusätzlich.
Das Bürgergeld ist darauf ausgelegt, Menschen in Notsituationen langfristig wieder auf die Beine zu helfen. Maßnahmen wie eine Karenzzeit, in der nicht erhebliches Vermögen nicht ins Gewicht fällt, und der Fokus aus Bildung unterstreichen dieses Ziel.
Weitere Infos rund um den Antrag auf Bürgergeld finden Sie in den folgenden Ratgebern:
- Was genau beinhaltet der Bürgergeld-Bescheid?
- Kooperationsplan beim Bürgergeld
- Wie bekommen Sie Bürgergeld vom Jobcenter?
- Was bedeutet die Karenzzeit beim Bürgergeld?
- Drohen Sanktionen beim Bürgergeld?
- Welche Voraussetzungen gibt's beim Bürgergeld?
- Widerspruch gegen den Bürgergeld-Bescheid einlegen
- Wie lange gibt es das Bürgergeld?
Bürgergeld: Wie lange haben Sie Anspruch, wenn Sie einen Job gefunden haben?
Das ist abhängig von der Höhe Ihres Gehalts. Da die Bedürftigkeit eine Grundvoraussetzung für den Bezug von Bürgergeld ist, können Sie keines mehr beziehen, wenn Ihr Gehalt zum Leben ausreicht.
Sind die Einkünfte allerdings zu gering, können Sie als sogenannter Aufstocker weiterhin Bürgergeld beziehen. Die Höhe des Bürgergeldes wird dann je nach Höhe Ihres Einkommens reduziert. Es gelten für diesen Fall klar definierte Freibeträge für den Zuverdienst. Alleinerziehende können etwas mehr von ihrem Zuverdienst behalten als Alleinstehende.
Sobald sich etwas an Ihrer Lebenssituation ändert, das Auswirkungen auf Ihren Regelsatz haben könnte, müssen Sie dies dem Jobcenter mitteilen. Für Aufstocker gilt ebenfalls ein genereller Bewilligungszeitraum von 6 bis 12 Monaten, ehe ein Folgeantrag gestellt werden muss.
Wie lange gibt es Bürgergeld, wenn sich die Bedarfsgemeinschaft ändert?
Auch das ist von individuellen Faktoren abhängig. Ändert sich die Zusammensetzung der Bedarfsgemeinschaft, kann das das Ende des Bürgergeld-Anspruchs bedeuten. Allerdings kann es auch nur die Neuberechnung der Regelsätze zur Folge haben.
Das kann dann der Fall sein, wenn beispielsweise eine Person in der Bedarfsgemeinschaft die Ausbildung abschließt und einen Job findet oder eine Heirat oder Scheidung stattgefunden hat. Der Anspruch kann auch enden, wenn andere soziale Leistungen in Frage kommen.
Vorrangige Leistungen vor Bürgergeld sind:
- Wohngeld
- BAföG
- Kindergeld, Kinderzuschlag, Unterhalt
- Elterngeld, Mutterschaftsgeld
- ALG I
- Erwerbsminderungsrente, Witwen-/Witwerrente, Waisenrente
- Krankengeld
Wie lange wird das Bürgergeld bezahlt, wenn Kinder auf die Welt kommen?
Wenn Kinder zur Bedarfsgemeinschaft gehören, müssen zunächst kindbezogene Leistungen beantragt werden. Sollte innerhalb der Bedarfsgemeinschaft ein Neugeborenes hinzukommen, haben Sie nun Anspruch auf Kindergeld. Sollte die Höhe des Kindergeldes in den Augen des Jobcenters ausreichen, um den finanziellen Engpass auszugleichen, kann der Anspruch auf Bürgergeld entfallen.